Freizeitfussball aus Leidenschaft

F.C. Schwarz-Gelb München
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Chronik 50 Jahre F.C. Schwarz-Gelb München 2017

 

Ein halbes Jahrhundert Schwarz-Gelb! Welch eine beeindruckende Zahl. Keiner der 13 Sportkameraden rund um Sepp Mosmeir hatte wohl am 10. April 1967 gedacht, dass aus diesem kleinen Verein, mit der Gründung im Sendlinger Weinbauer, einmal einer der ältesten Freizeitvereine in München werden würde.

Mit Fug und Recht stimmt die Behauptung, dass man hier von einem Lebenswerk, des leider viel zu früh verstorbenen Sepp Mosmeir, sprechen kann. 40 Jahre lang hat er den Verein geführt, Energie, Zeit und Herzblut hinein gelegt und immer dafür gesorgt, dass „sein Baby“ weiterhin existiert.

Allerdings wäre sein Einsatz umsonst gewesen, hätte er nicht immer wieder äußerst hilfreiche Personen an seiner Seite gehabt. Die Wichtigste hierbei war in den ersten 20 Jahren seine Frau Christl. Ohne ihr Engagement und ihre Unterstützung hätte der Verein wohl keine Chance gehabt und unser Sepp selbst hat von ihrer Leidenschaft gelebt. Leider musste Christl viel zu früh gehen, aber Sepp sprach so oft von ihr, dass sie uns schon allein deshalb in ewiger guter Erinnerung bleibt.

Dieser Liebe war es zu verdanken, dass eines unserer heutigen Vorstandsmitglieder die Tradition des Vereins weiterführen kann. Sabine Heiderer, als Tochter der beiden, steht inzwischen bei ihrer „großen Schwester“ Schwarz-Gelb ihre Frau und ist dabei stets bemüht, das Andenken zu wahren und dieselbe Leidenschaft in den Verein zu stecken, wie es einst ihr Vati tat. Ihr zur Seite stehen ihr Mann Franz und der langjährige Weggefährte Harti Bosch. Zusammen führen sie die Traditionen und das gelebte Miteinander, einem hervorstechenden Merkmal unseres Vereins, erfolgreich fort. Auch die Enkel, Michael Heiderer und Brigitte Jägle, leben den Einsatz ihres Opis mehr denn je und zählen zu den Stützen der Vorstandschaft, um die Zukunft von Schwarz-Gelb zu gewährleisten.

Großer Dank gebührt an dieser Stelle all den Vorstandskollegen der vergangenen 50 Jahre. Jeder Einzelne hat sein Bestes gegeben und seinen Teil dazu beigetragen, dass wir heute hier mit Stolz dieses Jubiläum feiern können.

Ein herzliches Dankeschön auch an unsere treuen Mitglieder, durch die unser Verein lebt. Dazu möchten wir stellvertretend einige erwähnen. Otto Ballmann zum Beispiel, der mit seiner Familie über Jahre hinweg dafür gesorgt hat, dass unserem kleinen Verein immer wieder professionelle Einladungen und Festschriften zur Verfügung standen. Jürgen Brzoska und Otto Mathis, die beide jahrzehntelang zu allen möglichen Anlässen, sei es bei Fahrten oder Festen auf unserem Platz, für beste Verpflegung sorgten. Elfriede und Achim Koos, die bei zahlreichen Events mit Ausschank und Material tatkräftig zur Seite standen und bei weiteren Anlässen ebenso ihre Unterstützung einbrachten.

Einen prominenten Namen möchten wir hier ansprechen. Inzwischen lebt er in den unterschiedlichsten Ecken dieser Welt und wird insbesondere in Amerika verehrt. Werner Herzog, dem leider in Deutschland nie die Wertschätzung entgegen gebracht wurde, die ihm gebührt. Berühmte Kinofilme mit Klaus Kinski oder den Hollywoodgrößen Nicolas Cage, Val Kilmer, Eva Mendes oder Christian Bale zeugen von seiner außergewöhnlichen Arbeit. Die Inszenierung des „Lohengrin“ in Bayreuth war eine große Ehre für ihn. Hier war es Werner ein wichtiges Anliegen, unseren Sepp als persönlichen Gast einzuladen. Unvergessen bleibt die Anekdote, als Werner bei einer unserer berüchtigten Auswärtsfahrten seine Schreibmaschine dabei hatte und hier das Drehbuch für den Film „Aguirre, der Zorn Gottes“ schrieb.

Gerne berichten wir über unser Mitglied Nr. 57, Hansi März. Mit seinem Eintritt am 1. Juli 1969 gilt er als eines der langjährigsten Mitglieder des Vereins, hatte 870 Spieleinsätze und erzielte dabei 356 Tore. Mittlerweile wurde er von der Mannschaft zum Ehrenspielführer ernannt und genießt den Ruf des Rekordspielers von Schwarz-Gelb. Leider haben ihn gesundheitliche Probleme in den letzten Jahren zu einem unerwartet vorzeitigen Karriereende geführt. Erfreulich allerdings ist, dass er in diesen 48 Jahren fast keine Versammlung, Feier oder Auswärtsfahrt versäumt hat.

Es trübt die traurige Erkenntnis, dass alle Gründungsmitglieder leider schon verstorben oder aus verschiedensten Gründen aus dem Verein ausgetreten sind. So ist mit Christian Heinz, Mitgliedsnummer 15, die langjährigste Vereinstreue verzeichnet. Seit dem 1. Juli 1967 ist er ohne Unterbrechung dabei und immer wieder gerne gesehen. In den letzten Jahren hat er unsere Mannschaft wiederholt bei den Eröffnungsspielen oder den AH-Turnieren in Massenbach unterstützt.

Ein großes Dankeschön wollen wir an unsere Sponsoren und Spender aussprechen, die in all den Jahren Schwarz-Gelb gefördert haben. Ohne Euch wäre unser Verein heute nicht in so einem hervorragenden Zustand, was auch mit dieser Festschrift bestätigt wird.

Die ersten Spiele wurden noch auf der Wiese neben der Konrad-Celtis-Straße (dort wo inzwischen die Hochhäuser neben dem Mittleren Ring das Straßenbild prägen) ausgetragen. Glücklicherweise entdeckten die jungen Kicker Anfang 1968 den alten Platz an der Passauerstraße. Ohne weitere Kenntnis, wem dieses Stückchen Erde gehört, wurden die Mauern überstiegen und ein Fußballspiel angepfiffen. Groß war die Verwunderung, als dann der Schützenmeister Konrad Pfeil vor den Freizeitsportlern stand. Nach diversen Verhandlungsrunden wurde man sich einig und seither haben wir hier unsere fußballerische Heimat.

Dies ist wohl einer der wichtigsten Grundpfeiler unseres 50jährigen Bestehens. Somit geht ein großer Dank an die Königlich privilegierte Hauptschützengesellschaft, für die jahrelange gute Zusammenarbeit und Gastfreundschaft. Noch heute im Jahr 2017 gilt: Montag, das ist schwarz-gelber Spieltag. Und so treffen sich die Spieler und etliche Schaulustige regelmäßig bei einem Bier und fröhlichen Gesprächen, um sich die Spiele anzusehen und das Vereinsleben zu genießen.

So eine Spielstätte nimmt viel Pflege, Zeit und Leidenschaft in Anspruch. Die vielen Arbeitsstunden die dazu in den vergangenen Jahrzehnten ehrenhalber geleistet wurden, sind phänomenal und nicht mehr zählbar. Allein jeder Frühjahrsputz, wenn unsere Fußballer den Platz spieltauglich machen zeigt, welch ein Zusammenhalt vorhanden ist.

Viele Projekte sind verwirklicht worden, allerdings mit unterschiedlichen Erfolgen. Einmal wurde der Versuch gestartet, das berüchtigte Schwarz-Gelb Loch zu füllen, wozu ungefähr zehn Tonnen Sand in die Erde gebracht worden sind. Wie heute noch zu sehen ist, ist dieses Loch sehr hartnäckig. Dafür blicken wir stolz auf das Ausbetonieren der Kabine, die Installation einer Solaranlage oder die Renovierung des Holzhäuschens zurück. Eine nützliche Errungenschaft war der Einbau einer Gastherme, die mit großzügiger Unterstützung von Burli Reiter realisiert wurde. Seither müssen die Spieler nicht mehr mit eiskaltem Wasser duschen.

In diesem Zusammenhang möchten wir noch ein Mitglied mit einem großen Herz erwähnen. Als Nachbar unseres Platzes schaute Franz Lopenz öfters gespannt über den Zaun und beobachtete die Spieler. Nach und nach begeisterte er sich immer mehr für unseren Verein. Irgendwann wurde sein Mitleid mit unseren Spielern, die sich im Dunkeln umziehen mussten und keine Dusche zur Verfügung hatten, so groß, dass er Erbarmen zeigte und wir von ihm Wasser und Strom in die Kabine gelegt bekamen. Leider wurde er im Jahr 2000 vom Herrgott zum Münchner im Himmel erhoben.

Das Herz unseres Vereins war aber wohl das legendäre "Cafe König", benannt nach dem Großvater unseres Sepp, Josef König. Ob zum Stammtisch auf eine Halbe, um Cremeschnitten, Sahnetorten oder Krapfen für zu Hause abzuholen, hier liefen die Fäden zusammen. Hier wurden Pläne für Feiern, Auswärtsfahrten und Turniere geschmiedet. Hier wurde aber auch darüber diskutiert, wie man Mitgliedern helfen könne, denen es im Moment nicht so gut geht.

Dort fand sich auch oft die gute Seele des Vereins ein. Hermann Opavsky darf in dieser Chronik keinesfalls fehlen. Immer wenn er ein Problem sah und helfen konnte, rannte er schon los und bot seine Hilfe an. Seine Hilfsbereitschaft war immer selbstlos und ist bis heute noch unvergessen.

Es kam der Tag, an dem Sepp sein Cafe König schließen musste. Von da an hielten wir unsere Stammtische und Treffpunkte in den verschiedensten Lokalen in München ab. Besonders im Passauer Stüberl, unter der Leitung von Paula Gereon, hatten wir jahrelang ein neues Domizil und mit Paula eine liebe Wirtin. Inzwischen ist sie ein treues Mitglied unseres Vereins geworden. Bedauerlicherweise hat Paula ihre Wirtschaft aufgegeben und so pendeln wir zwischen verschiedenen Kneipen und Wirtschaften in und um Sendling.

Erwähnt werden soll ebenfalls unser Wirt Karl Stadler. Seit 1988 halten wir unsere Weihnachtsfeier in seinem Gasthaus Gartenstadt ab. Natürlich hat es sich der Karli im Laufe der Zeit nicht nehmen lassen und ist Mitglied bei Schwarz-Gelb geworden. Es herrscht immer noch der schöne Begriff bei der Planung der Weihnachtszeit: „Solang Schwarz-Gelb nicht reserviert hat, darf kein anderer eine Weihnachtsfeier anmelden“. Unverzichtbar ist ebenfalls bei unseren Jahreshauptversammlungen die obligatorische Käseplatte zum Abschluss.

Natürlich hat sich auch in unserem Verein ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen. Von anderen Vereinen ist immer wieder zu hören, dass sich zwischen Alt und Jung eine Kluft bildet. Hiervon kann bei uns keine Rede sein und so können wir mit großem Stolz unseren Mitgliedern danken, dass Schwarz-Gelb generationenübergreifend funktioniert. Das ist in dieser Art nicht alltäglich.

Auch die Fußballabteilung hat sich stetig verändert. So wurde lange Zeit mit gleich drei Teams am Spielbetrieb teilgenommen, denn es gab eine 1., eine 2. und eine Alt-Herren-Mannschaft. Mittlerweile spielt nur noch eine Truppe, die aus überwiegend jungen Spielern besteht. Zusammen mit unseren „Senioren“ ergibt dies eine gesunde Mischung. Geblieben ist die Einsatzfreude für den Verein und die Leidenschaft für den Sport.

Einige der traditionellen Spiele im Jahreskalender sind richtig spannende und gut anzusehende Matches geworden. Zu den langjährigsten Gegnern im Münchner Raum gehören die Mannschaften des FC Radi, ESV Bergsport, Landratsamt, Hirschgrandler und der SV Hölty. Es kommen immer mal wieder neue Gegner dazu und komplettieren unseren Jahresplan.

Trotzdem wurde es in den letzten Jahren immer schwieriger, die Spielplanung sinnvoll zu gestalten. Viele alte Weggefährten mussten ihren Spielbetrieb aufgrund fehlenden Nachwuchses oder anderer Schwierigkeiten aufgeben. So hat sich das Feld alter, traditioneller Vereine etwas gelichtet und die jüngeren Clubs spielen in freien Amateurligen, wie der Royal Bavarian Liga und stehen somit auch unter einem gewissen Termindruck. Zum Glück haben wir bislang immer eine ausgefüllte Saison realisieren können und wir bemühen uns redlich, das auch in Zukunft zu schaffen.

Im Jahr 1968 wurde von Sepp Mosmeir die Tischtennis-Abteilung gegründet. Anfangs wurde im Schützenzimmer der Hauptschützengesellschaft gespielt, bevor schließlich eine Sporthalle der Stadt München gemietet wurde. Leider haben wir hier in letzter Zeit einige Rückschläge hinnehmen müssen. Zuerst mussten wir nach über 30 Jahren unsere Halle in der Zielstattstraße räumen, konnten aber dann in der Schule an der Boschetsrieder Straße unterkommen. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr wird die Schule nun renoviert und wir können diese nicht nutzen. Dann musste jüngst unser Achim Koos aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Abteilung, die er 30 Jahre vorbildlich geführt hat, abgeben. Glücklicherweise bleibt er dem Verein und dem Sport erhalten. Seit diesem Jahr hat nun Otto Mathis, ebenfalls immer wieder von gesundheitlichen Rückschlägen getroffen, die Verantwortung übernommen und wir hoffen, dass sich diese sportliche Gruppe noch langjährig zu Spielen treffen kann. Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Als weiteres sportliches Standbein erinnern wir an die Volleyball-Gruppe. Über 20 Jahre bestand sie als nicht offizielle Abteilung und wurde im Jahr 2003 schließlich offiziell eingegliedert. Dann musste die Abteilung allerdings mangels Beteiligung bereits 2005 wieder aufgelöst werden. Eine Volleyballtruppe mit gerade einmal fünf oder sechs Spielern ergab selbstredend keinen Sinn. Neben Sepp Mosmeir und der unvergessenen Annemarie Bosch übernahmen Franz Heiderer und zu guter Letzt Helga Metz die Leitung der Abteilung. In dieser Zeit waren aber die gegebenen Umstände sehr unglücklich und so musste man sich gegen den Sport entscheiden.

Ein weiterer wichtiger Grundpfeiler zum Gedeihen unseres Vereins sind unsere legendären Auswärtsfahrten. Es besteht stets großes Interesse über das Ziel des nächsten Jahres. Bereits im Sommer beginnen die Spekulationen wohin es uns verschlägt. Die häufigste Anlaufstation war der Faaker See. Seit der Gründung gab es immer wieder Spiele gegen Inter Latschach und in jüngerer Vergangenheit den FC Oberaichwald. Die Freundschaft mit den Sportlern am Faaker See hält auch Dank Walter Harnisch bereits seit einigen Jahrzehnten und wir wünschen uns, dass es noch lange Zeit so bleibt.

Ebenfalls eine große Freundschaft verbindet uns nach Borgarello. Die Stadt, nördlich von Mailand gelegen, war schon ein häufiger Anlaufpunkt für uns. Auch waren die Gegenbesuche in München immer sehr wertvoll und bereichernd. Erst im letzten Jahr konnten wir unsere 25-jährige Verbundenheit feiern und einmal mehr die Gastfreundschaft der Italiener genießen, wobei das Wort „Gastfreundschaft“ nicht beschreiben kann, wie herzlich und wohltuend unsere Aufenthalte in Borgarello waren. Hier gilt unser Dank der gesamten Familie Pacciolla. Fulvio, Mathilde, Pasquale und nicht zuletzt Toni Pacciolla haben uns mit unbeschreiblichem Einsatz herrliche Zeiten in ihrer Heimat beschert.

Südtirol, die Heimat von Sepp Mosmeir war mehrmals unser Ziel, ebenso wie die Schweiz, Holland und Slowenien, um nur einige Ziele zu nennen. Unvergessen ist auch unser Besuch in Österreich, bei dem unser Sepp ein paar raffinierte Tanzschritte von einem Straußenhahn abschauen konnte.

Nach einigen Jahren, mit Dorina als Busfahrerin der Firma Heim + Kieferl, einem starken und zuverlässigen Partner, mussten wir das Busunternehmen wechseln. Seit 1999 können wir uns jetzt auf die Firma Vogel Reisen aus Ismaning verlassen. Besonders zu erwähnen ist hier unser Busfahrer Christian, der sich das ganze Jahr darauf freut uns bei unseren beiden Fahrten zu betreuen. Auch er wurde letztendlich vom schwarz-gelb Fieber infiziert und ist mit seiner Frau Manu unserem Verein beigetreten.

Eine neue Freundschaft entwickelte sich nach Massenbach, zum dortigen TSV. Besonders große Freude bereiteten uns immer die Besuche des AH-Turniers, wobei wir als einzige Mannschaft an allen 13 Auflagen teilnahmen. Der Kontakt zu Elmar Beez, Harry Herbrik (ebenfalls schwarz-gelbes Mitglied) und Weggefährten wird hier hoffentlich nicht abbrechen, obwohl das Turnier umständehalber nicht mehr stattfinden kann. Die Massenbacher Gegenbesuche in München, zuletzt beim Sepp-Mosmeir-Cup 2011, waren immer schöne und humorvolle Begegnungen.

Eine weitere sportlich aktive Truppe sind die Kegler. Sie bestanden von 1969 bis 1976 als offizielle Abteilung, damals unter der Führung von Bernhard Kuchler, Edda Seyfried und Christl Mosmeir. Die ersten Jahre kegelten sie in der "Neuen Schießstätte". Nach Auflösung der Kegelbahn zog man quer durch München: La Torre, Land in Sonne, Haus des Sports, Schachnerhof und Wienerwald waren die Stationen, um schließlich wieder im La Torre zu landen. Die Kegelgruppe besteht heute noch, wenn auch in anderer Zusammensetzung und in einem neuen Lokal. Die Leitung hat nun seit Jahren Elfriede Koos inne. Diesen Sportlern gelten gleichfalls die besten Wünsche und großer Dank für die Vereinstreue.

Unsere Theatergruppe entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer festen Größe als Rahmenprogramm bei unseren Jahresfeiern. Nach anfänglich zögerndem Beginn mit Einaktern, Dorfdeppen und Männerballett wagte man sich 1986 erstmals an eine "Schlagerrevue", die derart gelungen war, dass es von nun an nur noch aufwärts ging. Mit Produktionen wie "Die Fledermaus", "My fair Lady", "Reise um die Welt", "Das Orchester" und "Opernchöre" hatten wir Riesenerfolge und wurden immer wieder zu Auftritten verpflichtet. Mehrere Schlagerrevuen wurden begeistert gefeiert (z.B. Al Bano und Romina Power, Satchmo etc.). Der größte Erfolg aber bleibt immer noch die Darbietung des Musicals "Cats". Neben mehreren Aufführungen in München war dabei natürlich der Höhepunkt die Einladung nach Dubai. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums machte unser Verein diese Reise, die von unserem Freund Wiggerl Jung hervorragend organisiert wurde. Wir spielten in Dubai Fußball, es fanden ein Eisstockschießen, ein Watt-Turnier und mehrere gesellschaftliche Ereignisse statt. Wir führten zweimal "Cats" auf und konnten den Abend mit einem bayerischen Teil, bestehend aus Bankerltanz, Holzhacker und Zillertaler abrunden

Leider wurde der Theatergruppe eine kreative Pause aufgezwungen, weil die Jahresfeiern wiederholt nicht organisiert werden konnten. Die Forderungen der Münchner Wirte für die Saalmiete decken sich nicht mit unseren finanziellen Vorstellungen und so mussten wir nun mehrmals verzichten, um unseren Verein wirtschaftlich gesund zu erhalten.

Fest verankert in unserem Terminplan sind Theaterbesuche. Als Höhepunkt gilt hier die jährliche Opernfahrt nach Verona, die erstmals 1978 initiiert wurde. Inzwischen fährt die Reisegruppe jedes Jahr in die italienische Metropole. Mit Ferrucio Lovato und seiner Familie im Hotel „La Pergola“ in Grezzana verbindet uns eine gewachsene Freundschaft, da wir seit 1983 die Gastfreundschaft der Familie genießen. Wie Lovato heute noch um Mitternacht in der Küche steht und seine berühmten Spaghetti Aglio Olio zubereitet ist einfach legendär.

In Verona hatte Werner Herzog im Jahr 1994 die Oper „Norma“ inszeniert. Außerdem war er, wie erwähnt, in Bayreuth mit „Lohengrin“ vertreten. Im Theater sind ebenso andere Mitglieder stark engagiert. So spielte Isolde Krüger regelmäßig bei der Volksbühne Waldheim, bis zu deren Auflösung, Rita und Walter Müller gehörten fest zum Münchner Theaterensemble beim Millionendorftheater und Helmut Englmann ist nicht nur mit seiner Band Top4Plus erfolgreich. Er leitet zusätzlich die Bayerische Volksbühne in Aschheim, die wir immer wieder gerne besuchen. Marina Bindl ist in der Blaskapelle Forstenried ebenfalls sehr engagiert und auch hier besuchten wir schon einige Vorstellungen.

Zu Musicals waren wir ebenfalls schon in einigen Städten unterwegs: Wien und Zürich mit Cats, in Hamburg wurde das Phantom der Oper besucht, der Starlight Express in Bochum, Les Miserables in Duisburg und König Ludwig in Füssen waren weitere Ziele.

In jüngerer Vergangenheit setzten sich einige neue Ideen und Events durch, die mit Begeisterung angenommen werden. Das Sommerfest ist eine schöne Gelegenheit zu einem entspannten Tag mit langjährigen Freunden und wird gerne besucht. Letzten Dezember wurde zum ersten Mal ein Krampuskränzchen zu Gunsten einer sozialen Einrichtung organisiert. Die Fußballer feiern das Saisonende immer ausgiebig mit ihrem Kabinenfest. Nicht zuletzt haben unsere drei Gedächtnisturniere (zweimal in der Halle in Pullach und einmal am Fußballplatz) einen enormen Zuspruch erhalten.

Dennoch ist es wunderbar, wie einige Traditionen die Zeit überstehen. Unsere Auswärtsfahrt ist nach wie vor fester Bestandteil, die Verona-Fahrt hat immer mehr Zulauf als Plätze und die Weihnachtsfeier wird gerne besucht. Hier zeigt sich, dass das Andenken an unseren Sepp gewahrt wird, der so vieles initiiert hatte. So hat er es sich nie nehmen lassen, den staaden Teil bei der Weihnachtsfeier mit Versen zu gestalten. Rudi Steinbeiß hat sich in den vergangenen Jahren derer angenommen und umrahmt diese besinnlich Zeit immer mit seinen selbstverfassten Versen. Auch geht ein großer Dank an Rudi der maßgeblich mit seinen Worten zur Erstellung dieser Chronik beigetragen hat. Bei der Weihnachtsfeier war es unser Sepp auch, der jahrzehntelang mit seinen schon legendären Gedichten das vergangene Jahr hatte Revue passieren lassen. Nun hat sich sein Enkel Michael Heiderer dieser Aufgabe angenommen und gibt einen amüsanten Rückblick, der inzwischen gefürchtet ist und sich keiner darin wieder finden möchte… - oder vielleicht doch?

Leider gehören auch traurige Kapitel zur Vereinsgeschichte. Wie der Gedenktafel entnommen werden kann, haben uns in den 50 Jahren viele Mitglieder für immer verlassen. Natürlich war der größte Schlag im Jahr 2007, als unser Präse nach langer Krankheit diese Welt verlassen hat. Schwer war der Verlust seiner geliebten Christl, die 1985 ihrer Krankheit unterlag. Ebenfalls hart trafen uns die Abschiede von Gründungsmitglied Pepe Marchesini und die Vorstandsmitglieder Peter Voll (1989) und Klaus Specht (1995), treue Begleiter wie Gründungsmitglied Schorsch Karpfinger (1995), die gute Seele des Vereins Hermann Opavsky (1995), Charly Hofmann (1996), Edda Seyfried (2004), Gerhard Krauss (2005), Klaus Pilz (2009) und jüngst Herbert Sorgenfrei (2015), Max Schmid (2016) und Franz Steiner (2016). Diesen und allen anderen verstorbenen Mitgliedern gilt unser Andenken. Wir werden euch in bester Erinnerung behalten.

Auch viele Gönner, langjährige Weggefährten und Freunde des Vereins mussten wir verabschieden. Wiggerl Jung (2007), Hermann Haberl (2011) und Ambros Seelos (2015) seien an dieser Stelle genannt. Ihr bleibt unvergessen.

Mit dieser Chronik versuchen wir, einen kleinen Querschnitt durch 50 Jahre Vereinsleben zu bieten. Es gäbe noch viele amüsante Anekdoten zu erzählen, Geschichten, die zum Schmunzeln verleiten, von den sportlichen Ereignissen, den Jahres- oder Weihnachtsfeiern, den Auswärtsfahrten und Theaterbesuchen. Aber das bietet auch immer wieder Gesprächsstoff bei unseren Zusammentreffen, denn wir haben gemeinsam viel erlebt und die meisten Leser dieser Festschrift waren mit dabei.

Herzlich gedankt sei den vielen Mitgliedern und Freunden, die sich immer wieder für den Verein engagieren und hier nicht namentlich erwähnt wurden.

Wir können eine positive Bilanz ziehen und auf erfreuliche 50 Jahre Vereinsgeschichte zurückschauen.

Für unseren Blick in die Zukunft ist zu berichten, dass inzwischen etliche Kinder unserer Mitglieder stark in den Verein eingebunden sind. Wir gewinnen immer wieder neue Mitglieder dazu, darunter viele junge Menschen die sich für die Tradition und das Miteinander begeistern lassen.

Mit großem Stolz ist noch zu sagen, dass man um das Bestehen von Schwarz-Gelb nicht fürchten muss. Mit dem jüngsten Mitglied Paul Jägle, Sepp Mosmeirs Urenkel, ist bereits die vierte Generation im Verein vertreten. Und das bestärkt den Abschlusssatz und unser Motto:

"Alles auf Erden wird einmal vergehen, Schwarz-Gelb jedoch wird immer bestehen!"

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